Findest du dich eigentlich schön?
Eine Frage, die niemand gerne gestellt bekommt. In Zeiten von Trends wie Body Positivity und Selflove sollte die Antwort eigentlich immer ein lautes JA! sein. Aber schließlich möchte auch niemand bei seinem Gegenüber den Eindruck erwecken selbstverliebt zu sein... Ein weit verbreitetes Vorurteil, gerade gegenüber jungen Frauen, ist auch, dass wir uns sowieso zu viel mit unserem Aussehen beschäftigen und oberflächlich sind. Dieses Vorurteil möchte man dann natürlich auch nicht bestärken.
Aber warum will man nicht selbstverliebt wirken? Warum ist das Wort, welches ja eigentlich eine enge Verwandtschaft mit dem Wort Selbstliebe aufweist, negativ konnotiert? Was ist so schlimm daran in sich selbst verliebt zu sein, sich selbst zu schätzen und gern zu haben? Aber nicht nur der gesellschaftliche Druck hielt mich lange davon ab diese Frage zu bejahen. Wie so ziemlich jede Frau habe ich eine Zeit hinter, in der ich mit meinen Aussehen alles andere als zufrieden war. Zu dünne Haare, eine zu große Stirn, zu viele Pickel, zu kleine Brüste und ein zu flacher Po. Überall um mich herum nahm ich diese perfekten Frauen wahr und ich wollte nichts sehnlicher als so wie sie auszusehen.
Manchmal habe ich diese Tage immer noch. Aber viel öfter habe ich Tage an denen ich an Schaufenstern vorbeilaufe und nicht anders kann, als zu grinsen, weil ich mein Spiegelbild schön finde. Weil ich mich schön finde. Bin ich deswegen hochnäsig zu sehr von mir selbst überzeugt? Nein.
Aber bin ich in mich selbst verliebt?
Ja. Nicht in jede Stelle meines Körpers, aber in die meisten. Selbstliebe hat ganz viel mit Akzeptanz zu tun und ganz wenig mit einer zickigen Art, wie uns die Assoziation mit diesem Wort weiß machen will. Es ist etwas schönes sich selbst zu lieben, genauso wie es etwas schönes ist eine andere Person zu lieben.